Die goldenen Äpfel der Aphrodite: Quitten - alte Köstlichkeiten neu entdeckt | |||||||||||||||||||||||||||||
Wussten Sie, dass die Quitte unserer Marmelade den Namen gab? Der Begriff Marmelade, tauchte etwa im 16. Jahrhundert im deutschen Sprachraum auf und bezeichnete ein mit Zucker eingekochtes Fruchtmus. Zu jener Zeit verstand man in Portugal darunter ein Quittenmus. Die Quitte heisst auf portugiesisch marmelo. Das ist die Weiterentwicklung des griechischen Wortes melimelon (meli = Honig, melon = Apfel), denn bereits im antiken Griechenland kochte man daraus ein süßes Mus. Die Quitten wachsen an einem drei bis sechs Meter hohen Baum. Sie blühen nur eine kurze Zeit im Mai und Juni und haben weiße bis zartrosa Blüten. Gerne wachsen sie in Weinbaugebieten. Geerntet wird von September bis November. Weltweit gibt es etwa 200 Sorten. Während es in den Mittelmeer- ländern auch Sorten gibt, die roh verzehrt werden, müssen unsere Sorten immer gegart werden. Bei uns gibt es Apfel- und Birnenquitten. Sie unterscheiden sich nicht nur in der Form, sondern auch in der Festigkeit des Fruchtfleisches und im Aroma. Birnenquitten schmecken milder und sind weicher. Die Apfelquitten haben eher ein trocken-hartes Fruchtfleisch, sind allerdings wesentlich aromatischer als Birnenquitten. Inhaltsstoffe Quitten zeichnen sich aus durch ihren Gehalt an Ballaststoffen, an Kalium, Eisen und an Vitamin C.
Quelle: Die große GU Nährwert-Kalorientabelle 2004/05, Gräfe und Unzer Verlag GmbH, München 2003 DGE u.a. (Hrsg.): Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr, 1. Auflage, Umsch / Braus GmbH Verlagsgesellschaft, Frankfurt 2000 Aufgrund ihres hohen Pektingehaltes gelieren Quitten sehr gut. Pektine können Giftstoffe im Darm absorbieren und diese für den Körper unschädlich wieder ausscheiden. Außerdem enthalen die Früchte Weinsäure, Apfelsäure und Tannine. Pflanzenheilkunde Gesundheitsfördernde Eigenschaften der Quitten sind bereits seit der Antike bekannt. So empfahl der griechische Arzt Hippokrates Quitten gegen Durchfall und Fieber und der römische Arzt Galen setzte Quittensaft zur Stärkung des Magens ein. Als heilsam wurde auch „Quittenhonig“ verabreicht: Quitten abschälen und in längliche Stifte schneiden. Die geschnittenen Stifte mit Honig verrühren. Je länger die Quitte im Honig ist, umso weicher wird sie und umso intensiver wird der Geschmack. Den Honig in den Tee rühren, aufs Brot geben oder einfac pur essen. Dieser Quittenhonig hilft bei Magen- und Darmproblemen. Auch Hildegard von Bingen nutzte die Quitten als Mittel gegen Gicht, "Verschleimung" oder Geschwüre. Die moderne Medizin und Pharmazie nutzt Auszüge aus Quitten für die Herstellung reizmindernder und entzündungshemmender Präparate. Auch in der Pflanzenkosmetik findet die pektin- und schleimstoffreiche Frucht bei der Herstellung hautglättender Schönheitscremes zunehmend Verwendung. Mit ihrem aromatischen Duft ist die Quitte auch ein Rohstoff für die Parfümherstellung. Lagerung
Zubereitung Rohe Quitten sind steinhart und aufgrund ihres hohen Tanningehaltes herb-säuerlich, das heisst, sie sind nicht genießbar. Quitten werden entweder geschält oder der pelzige Flaum einfach mit einem Tuch abgerieben, da er sonst Säfte und Saucen trüben würde. Für Gelees und Konfitüren werden die Quitten mit Schalen und Kerngehäuse gekocht, da beide Teile besonders pektinreich sind. Das Quittenfruchtfleisch verfärbt sich bei einigen Sorten beim Kochen hell- bis tiefdunkelrot. Besonders beliebt sind Konfitüren, Gelees und Liköre aus Quitten sowie das Quittenbrot. Tipps
Rezepte Quittenchutney Zutaten: 700 g Quitten 1 Zwiebel 2 Knoblauchzehen 1 g Apfel 300 g Zucker ¼ l Weinessig ½ Zitrone ½ TL Salz 1 Pr. Nelkenpulver 1 TL Ingwerpulver ½ TL Zimtpulver ½ TL schwarzer Pfeffer 1 TL Korianderpulver Zubereitung: Die Quitten und den Apfel schälen, vierteln, das Kerngehäuse entfernen und das Fruchtfleisch in kleine Stücke schneiden. Zwiebeln, Knoblauch und Zitrone fein hacken. Alle Zutaten in einen Topf geben und ca. 40 Minuten bei kleiner Hitze kochen, ab und zu umrühren. Das Chutney noch heiß in Gläser füllen und sofort mit einem Schraubdeckel fest verschließen. Gebackene Quitten mit Walnussfüllung (4 Portionen) Zutaten: 2 Quitten 20 g weiche Butter 3 EL Honig 200 ml Orangensaft 80 g Walnusskerne 60 g Rosinen 150 g Quark ½ TL abgeriebene Orangenschale ½ TL Zimt ¼ TL Vanille, gemahlen Zubereitung: Quitten abreiben, längs halbieren und das Kerngehäuse entfernen und mit der Schnittfläche nach oben in einen Topf geben. Orangensaft über die Quitten gießen. Quitten im geschlossen Topf fast weich dünsten. Walnüsse und Rosinen grob hacken, mit Quark, Orangenschale, Honig, Zimt und Vanille verrühren. Die Füllung auf die Schnittflächen geben, Butterflöckchen darauf verteilen und bei 180 °C im Backofen 10 Minuten überbacken. Quellenangaben und weitere Information Die Quitte - eine der ältesten Obstsorten überhaupt Quitten - eine alte Obstart neu entdeckt (Informationen zum Anbau) Sind Quitten mit braun gefärbtem Fruchtfleisch für den Verzehr geeignet? Quitte (im Internet unter: www. wikipedia.org, Zugriff 1/2006) Quitten (im Internet unter: www.swr.de, Zugriff 11/2006) |
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